Praxis Dr. Bozoglu, Buchheimerstr. 53-55, 51063 Köln
In Deutschland auch als Steißbeinfistel bekannt, stellt die Sinus pilonidalis eine entzündliche Erkrankung dar. Sie bildet sich an der Gesäßfalte aus und ist chronischer Art. Bis heute ist noch nicht abschließend geklärt, welche Ursachen diese Entzündungserkrankung hat.
Es gibt heute verschiedene Annahmen zu den Ursachen der Sinus pilonidalis. In den meisten Fällen sollen Haare für die Erkrankung verantwortlich sein, wenn diese in die Haut penetrieren. Aber auch Stürze können die Entstehung dieser Erkrankung begünstigen. Weiterhin weisen einige Patienten Missbildungen auf, die sie bereits von Geburt an haben und die schließlich für die Bildung einer solchen Steißbeinfistel verantwortlich sind.
Von der Sinus pilonidalis sind meistens junge Männer betroffen. Typisch für diese Erkrankung ist ein Haarknäuel, das sich in den präsakralen Weichteilen findet. Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Patienten bildet sich eine Höhle, in der sich wiederum dieses Knäuel oder auch Nest von Haaren befindet.
Bis heute wird die Sinus pilonidalis in der Regel durch einen operativen Eingriff entfernt. Eine operative Behandlung sollte spätestens dann erfolgen, wenn die Sinus pilonidalis chronisch wird. Dann geht die Erkrankung mit unangenehmen Schmerzen einher. Diese können insbesondere beim Sitzen auftreten. Verstärkt werden die Beschwerden, wenn sich in der Gesäßfalte Schwellungen bilden.
Bei der operativen Entfernung wird die Fistel in der Regel zunächst eingefärbt. Hierfür wird auf Methylenblau zurückgegriffen, durch das betroffenes Gewebe deutlich erkennbar ist. Um eine erneute Bildung der Fistel zu vermeiden, ist es entscheidend, dass das vollständige, betroffene Gewebe entfernt wird. Teilweise wird das betroffene Gewebe gründlich abgeschabt.
Je nach Ausbreitung und Größe der Fistel kann der operative Eingriff unter Vollnarkose oder lokaler Betäubung erfolgen. Bis heute ist der Eingriff an einen Krankenhausaufenthalt von wenigen Tagen gebunden. Häufig wird die Wunde mittlerweile verschlossen, um eine schnellere Genesung zu ermöglichen.
Nach dem Eingriff besteht vor allem das Risiko von Wundheilungsstörungen. Diese entstehen insbesondere dann, wenn sich der Sinus pilonidalis an einer ungünstigen Stelle gebildet hat. Dann ist ein Wundverschluss häufig nicht ohne Weiteres möglich. Ohne diesen kann es bei bis zu 40 Prozent der Patienten zu einer Wundheilungsstörung kommen.
Insbesondere in den ersten drei Jahren nach der operativen Entfernung ist die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit hoch. Sie liegt bei teilweise bis zu 20 Prozent, was einen erneuten Eingriff erforderlich macht.
Bei der Behandlung der Sinus pilonidalis werden immer häufiger minimalinvasive Verfahren gewählt. Diese Operationstechniken beruhen auf kleinen Ausgangspunkten, die nicht größer sind als ein Reiskorn. Durch diese kleinen Öffnungen können mit speziellen Instrumenten die Haarfollikel, die eingewachsen sind, herausgeschnitten werden. Der Vorteil der minimalinvasiven Verfahren ist die sanftere Vorgehensweise für die Patienten. So lassen sich auf diesem Weg radikale Ausschneidungen in der Mehrzahl der Fälle vermeiden.
Grundsätzlich wird aber auch bei den minimalinvasiven Verfahren immer eine vollständige Entfernung der Fistel angestrebt. Dadurch ist das Rückfallrisiko deutlich geringer.
Um der Entstehung einer Sinus pilonidalis vorzubeugen, wird heute auf die Laser-Epilation gesetzt. Durch die spezielle Lasertechnik werden in der Anogenitalregion die bedenklichen Haare entfernt. Abgesehen vom Laser reichen normale Enthaarungsmethoden nicht aus. Diese können die Haare nicht vollständig entfernen, wodurch das Risiko der Sinus pilonidalis nicht gemindert werden.
Nach einer Operation ist es wichtig, dass die betroffene Stelle haarfrei bleibt. Um dies zu gewährleisten, muss sie regelmäßig gründlich rasiert werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass sich die Sinus pilonidalis erneut bildet. Auch nach der Operation sollte in erster Linie auf die Haarentfernung mit dem Laser gesetzt werden, da diese viel gründlicher ist.
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